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Rückenschmerzen

Privatärztlicher Hausbesuchsdienst im Rhein-Main-Gebiet

Dr. med. Afshin Seresti

Herzlich willkommen auf meiner Website!
Ich freue mich sehr über Ihr Interesse an meinem privatärztlichen Hausbesuchsdienst im Rhein-Main-Gebiet.

Mit langjähriger klinischer Erfahrung in den Fachbereichen Neurochirurgie, Neurologie und Schmerztherapie stehe ich Ihnen kompetent und persönlich zur Seite. Darüber hinaus bin ich Autor zweier Fachbücher über Bandscheibenerkrankungen der Lendenwirbelsäule sowie eines umfassenden Werks zur Neurologie.

Wenn Sie medizinische Unterstützung benötigen – sei es bei akuten Beschwerden oder zur langfristigen Begleitung – bin ich jederzeit für Sie da.

Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Ich freue mich auf Ihre Anfrage!

📞 Telefon: 0152 06 05 69 69

Rückenschmerzen – Ursachen, Symptome und Behandlung

Rückenschmerzen bezeichnen alle Schmerzen, die im unteren, mittleren oder oberen Rücken auftreten. Sie zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden überhaupt. In vielen Fällen sind Rückenschmerzen harmlos und klingen nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Dennoch leiden manche Betroffene immer wieder darunter. Halten die Beschwerden länger als zwölf Wochen an, spricht man von chronischen Rückenschmerzen.

Ursachen

In den meisten Fällen sind Rückenschmerzen auf Bewegungsmangel in Kombination mit einer schwachen Rücken- und Bauchmuskulatur zurückzuführen. Auch einseitige Haltungen, wie sie etwa bei Büroarbeit häufig vorkommen, können zu Muskelverspannungen im Rückenbereich führen. Diese Verspannungen verursachen mit der Zeit akute Schmerzen. Meist verschwinden solche Beschwerden nach wenigen Tagen wieder spontan.

Werden jedoch verspannte und verhärtete Muskeln so stark, dass sie auf eine Nervenwurzel drücken und Schmerzen auslösen, spricht man von einem radikulären Schmerz. Typisch für diesen Schmerz ist, dass er sich entlang des Versorgungsgebiets des betroffenen Nervs ausbreitet und häufig mit Missempfindungen (z. B. Kribbeln) oder Lähmungserscheinungen einhergeht.

Davon zu unterscheiden sind pseudoradikuläre Schmerzen. Diese ähneln den radikulären Schmerzen, gehen jedoch nicht mit einer Nervenausbreitung einher. Zwar können auch hier Missempfindungen auftreten, doch Lähmungen sind untypisch.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Rückenschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden, wenn sie länger als zwei Wochen anhalten oder zusätzlich eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:

  • Taubheitsgefühle oder Lähmungen in Armen oder Beinen

  • Missempfindungen wie Kribbeln

  • Probleme beim Halten von Urin oder Stuhl

  • Verstärkung der Schmerzen durch Husten, Niesen oder Bewegung

  • Keine Linderung der Schmerzen durch Ruhe oder Liegen

Ärztliche Untersuchung

Im Rahmen der ärztlichen Abklärung wird zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) erhoben. Dabei werden auch Vorerkrankungen und mögliche psychische Belastungen, wie Stress, berücksichtigt, da auch diese Rückenschmerzen auslösen können.

Es folgt eine körperliche Untersuchung, bei der unter anderem die Beweglichkeit der Wirbelsäule, die Reflexe sowie die Muskelkraft überprüft werden. Je nach Verdacht können ergänzende bildgebende Verfahren erforderlich sein, zum Beispiel:

  • Röntgen

  • Magnetresonanztomografie (MRT)

  • Computertomografie (CT)

  • Myelografie (Darstellung des Rückenmarks mit Kontrastmittel)

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Rückenschmerzen. In den meisten Fällen ist keine Operation notwendig. Konservative Maßnahmen wie Medikamente, Physiotherapie und gezielte Bewegungstherapie stehen im Vordergrund.

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Stärkung der Rückenmuskulatur durch regelmäßige Bewegung und Krankengymnastik. Dies hilft, Verspannungen zu lösen und künftigen Beschwerden vorzubeugen.

Medikamente

Zur Schmerzlinderung werden häufig nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt – entweder in Tablettenform oder lokal als Salben oder Pflaster. Bei ausgeprägten Muskelverspannungen können sogenannte Muskelrelaxantien verschrieben werden.

Bei chronischen Rückenschmerzen kann auch der Einsatz von Antidepressiva sinnvoll sein, insbesondere wenn zusätzlich psychische Belastungen oder eine Angst vor Schmerzen bestehen.

Operationen

Chirurgische Eingriffe werden in der Regel nur dann in Erwägung gezogen, wenn alle konservativen Behandlungsansätze ausgeschöpft sind. Auch hier gilt: So minimalinvasiv wie möglich, um das Risiko von Narbenbildung und Nebenwirkungen zu minimieren.

Wichtiger Hinweis:
Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Ratschläge dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie ersetzen keinesfalls den Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden sollte stets medizinischer Rat eingeholt werden.

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Trigeminusneuralgie

Privatärztlicher Hausbesuchsdienst für das Rhein-Main-Gebiet
Dr. med. Afshin Seresti

Herzlich willkommen auf meiner Website!

Neben meiner langjährigen Erfahrung in Neurochirurgie, Neurologie und Schmerztherapie bin ich Autor von zwei Büchern über Bandscheibenerkrankungen der Lendenwirbelsäule sowie eines umfassenden Werkes zur Neurologie.

Ich stehe Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung, wenn Sie Unterstützung im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung benötigen. Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren – ich bin für Sie da!

Sie erreichen mich telefonisch unter:
Tel.: 0152 06 05 69 69

24-Stunden Privatärztlicher Notdienst für folgende Städte und Regionen:

Hessen:
Frankfurt am Main, Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach am Main, Gießen, Marburg, Fulda, Rüsselsheim am Main, Bad Homburg vor der Höhe, Wetzlar, Oberursel (Taunus), Rodgau, Dreieich, Bensheim, Hofheim am Taunus, Maintal, Neu-Isenburg, Langen (Hessen), Limburg an der Lahn, Mörfelden-Walldorf, Dietzenbach, Viernheim, Bad Nauheim, Lampertheim, Friedberg (Hessen), Taunusstein, Bad Hersfeld, Kelkheim (Taunus), Mühlheim am Main, Rödermark, Hattersheim am Main, Griesheim, Butzbach, Heppenheim (Bergstraße), Groß-Gerau, Weiterstadt, Friedrichsdorf, Idstein, Pfungstadt, Obertshausen, Riedstadt, Gelnhausen, Dillenburg, Bad Soden am Taunus, Karben, Büdingen, Eschborn, Flörsheim am Main, Seligenstadt, Bruchköbel, Herborn, Nidderau, Heusenstamm, Kronberg im Taunus, Hochheim am Main, Nidda, Babenhausen, Kelsterbach, Königstein im Taunus, Bürstadt, Reinheim, Seeheim-Jugenheim, Raunheim, Michelstadt, Schlüchtern, Erlensee, Dieburg, Schwalbach am Taunus, Büttelborn, Usingen, Gründau, Groß-Zimmern, Langenselbold

Rheinland-Pfalz & Bayern:
Mainz, Aschaffenburg, Worms, Würzburg

Baden-Württemberg:
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Trigeminusneuralgie

Bei einer Trigeminusneuralgie handelt es sich um blitzartig einschießende Gesichtsschmerzen, die meist nur wenige Sekunden andauern. Diese Schmerzen sind extrem stark und können durch schon leichte Berührungen der Wangen, Kauen, Sprechen, Lachen, Schlucken, Zähneputzen oder sogar einen Luftzug ausgelöst werden.

Man unterscheidet zwei Formen der Trigeminusneuralgie:

  • Symptomatische Trigeminusneuralgie

  • Idiopathische Trigeminusneuralgie

Sehr häufig liegt eine idiopathische Trigeminusneuralgie vor, das heißt, die Schmerzen treten ohne erkennbare Ursache oder zugrundeliegende Erkrankung auf. Eine symptomatische Form kann beispielsweise im Rahmen einer Multiplen Sklerose (MS) auftreten.

Bei über 70 % der Patienten ist ein pathologischer Kontakt zwischen einem Blutgefäß und dem Nervus trigeminus für die Beschwerden verantwortlich. Dieser Gefäß-Nerv-Kontakt lässt sich in dünnschichtigen MRT-Sequenzen des Schädels sichtbar machen.

Meist gelingt eine Schmerzlinderung oder sogar Schmerzfreiheit durch medikamentöse Therapie mit Wirkstoffen wie Pregabalin (Lyrica), Carbamazepin (Tegretol), Gabapentin (Neurontin) oder Baclofen (Lioresal). Sollte diese Therapie nicht ausreichend wirken oder Nebenwirkungen auftreten, die eine langfristige Einnahme unmöglich machen, kommen invasive Therapieverfahren in Betracht.

Da die Wirkung der medikamentösen Behandlung im Verlauf nachlassen kann, wird manchmal eine operative Therapie notwendig. Die Vielzahl operativer und zerstörender Verfahren zur Behandlung der Trigeminusneuralgie kann zunächst verwirrend wirken. Daher werden diese Verfahren in zwei Gruppen unterteilt:

  • Ablative Verfahren

  • Nicht-ablative Verfahren

Ablative Verfahren sind minimalinvasiv und werden meist in Kurznarkose durchgeführt. Dazu zählen:

  • Thermokoagulation

  • Glyzerinrhizolyse (chemisches Verfahren)

  • Ballonkompression (mechanisches Verfahren)

Der Zugang erfolgt perkutant unter Durchleuchtungskontrolle mit einer Nadel über das Foramen ovale. Ein wesentlicher Nachteil ablativ-operativer Verfahren ist, dass sie eine irreversible Läsion des Nervus trigeminus verursachen können, was bei einem Teil der Patienten zu Sensibilitätsstörungen im Gesicht führt.

Bei der mikrovaskulären Dekompression – einem nicht-ablativ-operativen Verfahren – wird ein Blutgefäß, das den Nervus trigeminus berührt, aufgesucht, und zwischen Gefäß und Nerv wird ein Teflon-Schwämmchen oder ähnliches Material eingelegt, um den Druck zu beseitigen.

Dieser Eingriff ist eine neurochirurgische Operation im Kleinhirnbrückenwinkel und kann relevante Komplikationen wie intrakranielle Blutungen, Hirninfarkte, ipsilaterale Hörstörungen oder Liquorrhö nach sich ziehen. Studien zeigen jedoch, dass die mikrovaskuläre Dekompression die höchste Erfolgsquote bei der Schmerzreduktion aufweist und die Wirkung länger anhält als bei ablativ-operativen Verfahren.

Wichtiger Hinweis:
Die bereitgestellten Ratschläge dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden und ersetzen keinesfalls den Besuch bei einem Arzt.

 

 

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Migräne

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Ich freue mich sehr über Ihr Interesse an meinem privatärztlichen Hausbesuchsdienst. Neben meiner langjährigen Erfahrung in den Bereichen Neurochirurgie, Neurologie und Schmerzmedizin bin ich auch Autor zweier Fachbücher über Bandscheibenerkrankungen der Lendenwirbelsäule sowie eines umfassenden neurologischen Werkes.

Gerne stehe ich Ihnen persönlich zur Seite, wenn Sie medizinische Unterstützung benötigen – einfühlsam, kompetent und direkt bei Ihnen vor Ort.
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Migräne

Einführung

Berühmte Persönlichkeiten wie Marie Curie, Karl Marx und Königin Elisabeth II. litten unter Migräne. Migräne ist weit verbreitet und zählt zu den häufigsten Krankheiten, mit denen Ärzte im klinischen Alltag konfrontiert werden. Schätzungen zufolge leiden etwa 6–8 % der Männer und 12–14 % der Frauen unter Migräne. Auch 4–6 % der Kinder sind betroffen. Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Die meisten Migräneanfälle treten zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr auf. Zudem zeigt sich, dass Patienten mit schweren Depressionen oder Angststörungen häufiger unter Migräne leiden. Schmerztherapeuten verfolgen zwei Ziele: Einerseits die Symptome zu lindern, andererseits die Häufigkeit der Migräneattacken zu reduzieren.

Die International Headache Society (IHS) teilt Kopfschmerzen in zwei Hauptgruppen ein: primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Spannungskopfschmerzen, Migräne und Clusterkopfschmerzen gehören zu den primären Kopfschmerzen. Diese machen über 95 % aller Kopfschmerzen aus und treten ohne eine andere strukturelle Erkrankung auf. Sekundäre Kopfschmerzen werden durch andere Erkrankungen verursacht, z. B. Schädel-Hirn-Trauma, Gefäßstörungen im Kopf- und Halsbereich, Infektionen oder psychiatrische Erkrankungen.

Für Migräne gibt es wirksame Medikamente zur Behandlung akuter Attacken und zur Verringerung der Anfallshäufigkeit. Auch nicht-medikamentöse Therapien wie aerober Ausdauersport, Entspannungsverfahren, verschiedene verhaltenstherapeutische Methoden und Akupunktur zeigen gute Erfolge.


Migräne – Allgemeines

Nach Spannungskopfschmerzen ist Migräne die zweithäufigste Kopfschmerzform. Das Kardinalsymptom ist ein Attackenkopfschmerz, der 4 bis 72 Stunden andauert, meist halbseitig beginnt und häufig mit Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit einhergeht. Etwa die Hälfte der Betroffenen sucht wegen ihrer Beschwerden keinen Arzt auf.

Die IHS unterscheidet zwei Haupttypen:

  1. Migräne ohne Aura

  2. Migräne mit Aura

Migräne ohne Aura ist eine primäre, wiederkehrende Kopfschmerzerkrankung, die ohne Behandlung oder bei erfolgloser Behandlung 4–72 Stunden anhält. Mindestens zwei der folgenden Merkmale müssen vorliegen:

  • Einseitige Lokalisation

  • Pulsierender Charakter

  • Mäßige bis starke Intensität

  • Verstärkung durch körperliche Routineaktivitäten

Zudem müssen mindestens eines der folgenden Begleitsymptome vorhanden sein: Übelkeit und/oder Licht- und Lärmempfindlichkeit. Diese Form ist die häufigste.

Bei 15–20 % der Patienten tritt eine Aura vor dem Migräneanfall auf. Die Migräne mit Aura zeigt sich durch reversible, fokale neurologische Symptome wie Lichtblitze, verschwommenes Sehen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Gesicht oder Körper, bis hin zu Sprachstörungen oder Lähmungen. Diese Aura entwickelt sich langsam und dauert nicht länger als eine Stunde.


Phasen eines Migräneanfalls

Ein Migräneanfall gliedert sich in vier Hauptphasen:

  • Vorbotenphase (Prodromalphase)

  • Auraphase

  • Kopfschmerzphase

  • Rückbildungsphase

Vorbotenphase:
Ca. 30 % der Betroffenen berichten Stunden bis zwei Tage vor dem Anfall über Symptome wie:

  • Müdigkeit

  • Häufiges Gähnen

  • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Verstopfung)

  • Heißhunger

  • Erhöhte Geräuschempfindlichkeit

Auraphase:
Bei 10–15 % der Patienten tritt eine Aura auf, nicht bei jedem Anfall. Sie äußert sich durch:

  • Sehstörungen (Gesichtsfeldausfälle, sogenannte Skotome)

  • Missempfindungen in den Gliedmaßen

  • Gleichgewichtsstörungen

Die Aura entwickelt sich langsam, dauert 30–60 Minuten und klingt meist von selbst ab.

Kopfschmerzphase:
Unmittelbar nach der Aura beginnt die Kopfschmerzphase, die 4 bis 72 Stunden andauert. Typisch sind starke, oft halbseitige Kopfschmerzen mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit.

Erholungsphase:
Nach dem Kopfschmerz klingen die Symptome vollständig ab. Die Betroffenen fühlen sich müde und erschöpft. Diese Phase dauert meist bis zu 24 Stunden.


Ursachen der Migräne

Die genauen Ursachen der Migräne sind noch nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich spielen genetische Faktoren eine Rolle, denn Angehörige von Migränepatienten haben ein 1,5- bis 4-fach erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. Vermutet wird eine Störung im Gleichgewicht des Hirnstamms. Diese führt zu einer neurogenen Entzündung der Blutgefäße in der Hirnhaut (Dura), die an der Schmerzübertragung beteiligt ist. Der Botenstoff Serotonin scheint bei diesem Prozess eine wichtige Rolle zu spielen. Während einer Migräneattacke lassen sich häufig erhöhte Serotoninspiegel im Blut nachweisen.


Auslöser der Migräneattacke (Triggerfaktoren)

Triggerfaktoren lösen eine Migräneattacke aus, sind aber nicht die Ursache der Erkrankung selbst. Häufig sind mehrere Faktoren beteiligt, darunter:

  • Stress

  • Emotionen (sowohl positive als auch negative)

  • Hormonschwankungen (z. B. Menstruation)

  • Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus

  • Alkohol

  • Bestimmte Nahrungsmittel

  • Medikamente

Sehr häufig genannt werden Stress (77 %), Menstruation (72 %), helles oder flackerndes Licht (65 %) sowie verschiedene Gerüche (61 %). Das Erkennen der individuellen Triggerfaktoren kann helfen, Attacken zu vermeiden.


Migräneformen

Migräne ohne Aura:
Die häufigste Form, die meist in den frühen Morgenstunden beginnt. Körperliche Aktivität verschlimmert die Beschwerden. Dauer 4–72 Stunden.

Migräne mit Aura:
Gekennzeichnet durch vorangehende neurologische Symptome wie Sehstörungen, Missempfindungen und Schwindel. Aura dauert etwa 30–60 Minuten.

Sonderformen:

  • Migräne sans migraine: Sehr selten, ältere Patienten erleben Aura ohne Kopfschmerzen. Muss unbedingt abgeklärt werden, da es ein Schlaganfallzeichen sein kann.

  • Menstruelle Migräne: Tritt während oder kurz vor der Menstruation auf, meist ohne Aura, ausgelöst durch Östrogenabfall.

  • Familiäre Hemiplegische Migräne: Seltene Form mit halbseitigen Lähmungen, die familiär gehäuft auftreten.

  • Status migränosus: Seltene, langanhaltende Attacke von über 72 Stunden, mit starker Schmerzintensität und hoher Beeinträchtigung der Lebensqualität.


Diagnose

Migräne wird meist anhand der Krankengeschichte diagnostiziert. Der Arzt fragt nach Lokalisation, Dauer, Häufigkeit, Art und Begleitsymptomen der Kopfschmerzen. Eine neurologische Untersuchung ist empfehlenswert. Bildgebende Verfahren wie CT oder MRT kommen nur zum Einsatz, wenn der Verdacht auf andere Ursachen besteht.

Hilfreich ist das Führen eines Schmerzkalenders über 4–6 Wochen, in dem Patienten Zeitpunkt, Art, Stärke, Dauer, Begleitsymptome und Triggerfaktoren dokumentieren.


Therapie

Migräne hat bio-psycho-soziale Ursachen. Ein ganzheitlicher Therapieansatz, der medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen kombiniert, führt meist zum Erfolg.

Nicht-medikamentöse Therapien:

  • Progressive Muskelentspannung (Jacobson)

  • Biofeedback

  • TENS, Massage

  • Akupunktur

  • Selbsthilfe-Seminare

  • Sport

  • Therapeutische Lokalanästhesie

Medikamentöse akute Behandlung:

  1. Antiemetika (z. B. Metoclopramid, Domperidon) zur Linderung von Übelkeit und zur Verbesserung der Wirkstoffaufnahme.

  2. Nicht-opioide Analgetika (Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol etc.) bei milden bis mäßigen Attacken. Kombinationen (z. B. ASS, Paracetamol, Coffein) können wirksamer sein.

  3. Triptane bei starken Attacken – Serotonin-5-HT-Agonisten mit gefäßverengender und entzündungshemmender Wirkung. Nicht geeignet bei Gefäßkrankheiten oder bestimmten Risikofaktoren.

Die Einnahme von Akutmedikamenten sollte auf maximal 10 Tage im Monat begrenzt werden, um medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu vermeiden.

Notfallbehandlung:
Intravenöse Gabe von ASS ± Metoclopramid oder subkutane Sumatriptan-Injektion. Bei Status migränosus Einsatz von Kortikosteroiden.


Migräneprophylaxe

Empfohlen bei:

  • Drei oder mehr Attacken pro Monat

  • Attacken über 72 Stunden Dauer

  • Schmerzmittelgebrauch an mehr als 10 Tagen pro Monat

Medikamentöse Prophylaxe:
Erste Wahl: Betablocker (Propranolol, Metoprolol), Kalziumkanalblocker (Flunarizin), Antiepileptika (Valproinsäure, Topiramat).
Zweite Wahl: Amitriptylin, Naproxen, ASS, Gabapentin, Pestwurz, Magnesium.

Nicht-medikamentöse Prophylaxe:

  • Progressive Muskelentspannung

  • Biofeedback

  • Akupunktur

  • Ausdauersport (3-mal wöchentlich je 30 Minuten, z. B. Joggen oder Walken)

Sport senkt den Stresslevel und wirkt wie ein Entspannungstraining, wodurch die Häufigkeit der Attacken reduziert wird. Wichtig ist, Unterzuckerung zu vermeiden, da diese Migräne auslösen kann.


Zusammenfassung

Migräne ist eine häufige neurologische Erkrankung mit komplexer Ursache. Sie äußert sich in wiederkehrenden, meist halbseitigen Kopfschmerzattacken mit Begleitsymptomen. Die Behandlung umfasst medikamentöse Akut- und Prophylaxetherapien sowie wirksame nicht-medikamentöse Verfahren. Das Erkennen von Triggerfaktoren und ein ganzheitlicher Therapieansatz verbessern die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.

„Die Ratschläge dienen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung und ersetzen keinen Arztbesuch.“